DIE IDEE!

 

IM NOVEMBER 2009 FASSTEN WIR (ANNA UND CARSTEN) DEN ENTSCHLUSS, UNSERE GEWOHNTE UMGEBUNG, UNSERE WOHNUNG UND UNSERE JOBS AUFZUGEBEN, UM MIT DEM FAHRRAD FÜR 1-2 JAHRE DURCH DIE WELT ZU RADELN. DABEI HABEN WIR UNS MÖGLICHST WENIG FESTLEGT, WOHIN DIE REISE GEHEN SOLLTE. AUCH HATTEN WIR KEINEN FESTEN TERMIN, BIS WANN WIR ZURÜCK SEIN WOLLTEN. ALLEIN DIE EINFLÜSSE AUF UNSERER REISE BESTIMMTEN UNSEREN WEG.

Hier geht es zu unserem Gästebuch

Unterstützt von:

 

RADHaus Leipzig (sehr netter und kompetenter Laden)

 

 

 

TAGEBUCH: ENGLAND UND SCHOTTLAND 11.08 - 12.09.2010

11.08.2010

-HARWICH/ E

 

MIT FÄHRFAHRT

 

STRECKE: 36 KM

ZEIT: 2:24 H

Ø: 15,19 KM/H

HÖHENMETER: 145 M

England wir kommen

Als wir in Hoek van Holland die Fähre nach Harwich stehen sahen und erfuhren, dass diese in 1,5 h abfährt, konnten wir nicht widerstehen und sind kurz entschlossen eingestiegen. 7 Stunden dauerte die Überfahrt, die relativ schnell verging, da wir seit längerem mal wieder eine Sitzgelegenheit mit Tisch, Strom und Wlan hatten, so dass wir in aller Ruhe unsere Internetseite updaten, einen Newsletter schreiben und nebenbei alle akkubetriebenen Geräte laden konnten. Unser erster Zeltplatz in England war eine schöne Wiese hinter einem Gasthaus mit dem klangvollen Namen „The Castle“. Willlkommen in England.

12.08.2010

-SUDBURY/ E

 

STRECKE: 52 KM

ZEIT: 3:34 H

Ø: 14,45 KM/H

HÖHENMETER: 359 M

Anna hatte Recht

Dem Westwind sind wir leider nicht entkommen und wie Anna schon im Newsletter bemerkt hat, kommt jetzt zum Gegenwind auch noch deutlich mehr Höhenmeter. Ich fürchte, das Brennen in meinen Oberschenkeln werde ich wohl nicht so schnell los. Auch holt uns jetzt die harte Straßenrealität ein. In Deutschland und Holland sind wir sehr verwöhnt worden mit Radwegen oder kleinen Nebenstraßen, wo man kaum einem Auto begegnete. Hier gibt es leider keine Radwege, außer in den größeren Städten. Es gibt weniger Straßen, die teilweise sehr eng sind und mit deutlich mehr Verkehr. Zum Glück sind die Briten bisher eher rücksichtsvoll mit uns, entgegen dem, was wir bisher so gehört hatten.      

13.08.2010

-CAMBRIDGE/ E

 

STRECKE: 65 KM

ZEIT: 3:59 H

Ø: 16,23 KM/H

HÖHENMETER: 423 M

Ein harter Tag

Heute hatten wir alles. Sehr wechselhaftes Wetter mit immer wieder sehr starken Schauern,  Gegenwind (ich wiederhole mich nur ungern), einen neuen Höhenmeter Rekord, große und sehr stark befahrene Straßen, die uns das Fürchten lehrten oder anders gesagt, wir waren fix und fertig als wir in Cambridge ankamen. Heute waren wir auch nicht böse, dass wir nicht Zelten mussten, da es weiterhin immerwieder regnete und unsere Sachen schon vom Vortag nass waren. Katrin, eine Schulfreundin von Anna, nahm uns bei sich auf. Mit all dem Komfort den ein Haus bietet. Weil es so schön ist, werden wir auch 2 Tage hier bleiben, uns erholen und uns Cambridge und London anschauen.

16.08.2010

-WITTLESEY/ E

 

STRECKE: 104 KM

ZEIT: 6:30 H

Ø: 15,99 KM/H

HÖHENMETER: 512 M

KALORIEN: 3371 KCAL

WIND: G 3-4

Der Computer sagte: „Nein“

Gegen 19:00 Uhr und 83 zurückgelegten Kilometern erreichten wir unseren anvisierten Zeltplatz. Nichts Böses ahnend, fragten wir nach einem Platz, worauf wir uns anhören mussten, dass der Computer sagt: „Es gibt keine verfügbaren Plätze mehr“, obwohl schon von außen noch jede Menge freier Platz zu erkennen war. Dazu muss man sagen, es ist inzwischen üblich (auch in Deutschland), dass ein Campingplatz zu 80-90% für Caravane reserviert ist und nur 10-20% für Zelte zur Verfügung steht auf einen meist extra Platz. In England scheint dazu zu kommen, dass festgelegt wird, wie viele Zelte maximal auf so einer Zelterwiese stehen dürfen. Wenn diese Zahl erreicht ist, gilt die Wiese als voll, egal ob noch Platz ist oder nicht. Auf den Caravan Plätzen darf kein Zelt hingestellt werden, auch wenn alle Plätze frei wären. Das haben wir so noch in keinem anderen Land erlebt und verstehen es in keinster Weise! Zum Glück war ein anderer Platz nicht allzu weit weg (nur 20 km), den wir glücklich und ohne abgewiesen zu werden gegen 21.00 Uhr erreichten.

17.08.2010

-GREETHAM/ E

 

STRECKE: 57 KM

ZEIT: 3:59 H

Ø: 14,25 KM/H

HÖHENMETER: 428 M

WIND: G 1-2

Route 63

Heute folgten wir der Nationalen Fahrradroute Nr. 63, auf die wir zufällig in Petersborough stießen und die unsere Richtung hatte. Auf relativ ruhigen Nebenstraßen ging es Richtung Nottingham. Nach dem gestrigen Tag und einer relativ späten Startzeit, kam es uns gelegen, dass der nächste Campingplatz nur 50 km entfernt war. So blieb noch etwas Zeit uns Petersborough anzuschauen und relativ entspannt Greetham zu erreichen. Der englische Rasen ist tadellos. Auch sonst wirkt alles sehr ordentlich und durchstrukturiert. In England gehört fast jeder Quadratmeter Land irgend jemandem und ist entsprechend geschützt mit Hecken, Zäunen oder Mauern. So ist es auch nicht möglich, wie bei uns, Feldwege zu benutzen, um den öffentlichen Straßen zu entkommen. Einzig gibt es immer wieder sogenannte „Public Footpath“, die Fußgängern erlauben, gewisse Trampelpfade zu benutzen, welche aber fürs Radfahren völlig ungeeignet sind.   

18.08.2010

-GOLDEN VALLEY/ E

 

STRECKE: 86 KM

ZEIT: 6:02 H

Ø: 14,28 KM/H

HÖHENMETER: 830 M

STR. BERGAUF: 18,3 KM

KALORIEN: 3111 KCAL

WIND: G 2

 

England, eine echte Herausforderung

Über Wind wollen wir gar nicht mehr reden, dafür haben wir jetzt eine eigene Windskala festgelegt (siehe links). G steht für Gegenwind, S für Seitenwind, die Stärke reicht im Moment von 1-5 (1=schwach; 5= sehr stark). R würde für Rückenwind stehen, wir glauben aber nicht, dass wir diesen Buchstaben oft benutzen müssen. Obwohl unsere Leistungskurve stark ansteigend ist, steigen die Herausforderungen noch stärker. So hat heute nicht viel gefehlt, dass wir am Ende des Tages einfach vom Rad gefallen wären (siehe gefahrene Höhenmeter), wenn wir nicht zufällig 20 km vor unserem eigentlichen Ziel, beim Einkaufen von freundlichen Engländern auf einen Zeltplatz in ihrer Stadt aufmerksam gemacht wurden wären. Der edle Platz kostet zwar 20 Pfund pro Nacht (ca. 25,- Euro), aber das war uns heute auch egal. Wir bleiben sogar 2 Nächte, weil unser Körper dringend Erholung braucht. Nun könnte man natürlich sagen, warum nehmen wir uns auch so viel vor. Maßgebend dafür ist unser Campingplatzführer, der den nächstgelegenen Platz erst in 100 km auswies. Zelten irgendwo auf einer Wiese, ist hier nicht so einfach, weil alles Privatbesitz ist.       

20.08.2010

-BUXTON/ E

 

STRECKE: 61 KM

ZEIT: 4:56 H

Ø: 12,42 KM/H

HÖHENMETER: 997 M

STR. BERGAUF: 16,6 KM

WIND: G,S,R 3-5

 

Sehr abwechslungsreich

Wieder ein sehr sportlicher Tag. Jedes Mal wenn wir denken, jetzt kann es doch nicht mehr so viel härter werden, so zeigt uns England doch es geht noch härter. So begann der Tag damit, dass wir bereits auf den ersten 30 km 600 Höhenmeter zu überwinden hatten. Die Anstiege werden auch immer steiler und zwingen uns teilweise zum Absteigen und Schieben oder wir kommen mit hochrotem Kopf und völlig außer Atem oben an. Dafür werden wir aber inzwischen mit wunderschönen Ausblicken auf eine herrliche hügelige Landschaft mit vielen Wiesen, Schafen und Kühen belohnt. Auch durften wir heute einen echten „Luxus-Weg“ fahren. Extra angelegt für Wanderer, Reiter und Radfahrer mit begradigtem Höhenverlauf!!!, dass heisst auf den 15 km, hat der Weg keinen einzigen Meter nach oben oder unten gemacht und regelmäßig stehen schöne Bänke und Tische bereit.  Hat eigentlich nur noch der Eisverkäufer am Rand gefehlt ;-). Danach ging es weiter fleißig bergauf und -ab. Am Ende haben wir die 1000 Höhenmeter an einem Tag nur knapp verfehlt und waren wieder mal am Ende unserer Kräfte aber zufrieden.  

21.08.2010

-CROWDEN/ E

 

STRECKE: 52 KM

ZEIT: 4:40 H

Ø: 11,04 KM/H

HÖHENMETER: 958 M

STR. BERGAUF: 15,6 KM

WIND: S 1

 

Fahrradroute Nr. 68

Seit Gestern folgen wir der Nationalen Fahrradroute Nr. 68 in der Hoffnung, dass diese uns fahrradfreundlich durch diese wunderbare Landschaft bringt, mit ihren sanften Hügeln und ihren von grauen Steinmauern begrenzten Feldern und Wiesen. Positiv ist auf jeden Fall, dass die Route meist über kleinere Nebenstraßen mit wenig Verkehr führt. Dafür müssen aber immer öfters Anstiege in Kauf genommen werden, die mit einem Reiserad nur schwer fahrend zu bewältigen sind. Auch Wegstücke, die eher einem Bachbett ähneln als einem Weg, sind schonmal mit dabei. Auch hier ist schieben angesagt. Wir bewegen uns aktuell absolut an unserer Leistungsgrenze. Hier müssen wir eindeutig umdenken, uns Zeit lassen und wenn aufgrund der Schwierigkeiten weniger Wegstrecke am Tag möglich ist, dann ist es eben so. So waren wir gestern schon nach 30 km auf der Suche nach einem Campingplatz, da unsere Kräfte langsam aber sicher nachließen. Nach weiteren 20km kamen wir müde an einem schön gelegenen Zeltplatz an. Wir waren stolz auf unsere Leistung.

23.08.2010

-LEEDS/ E

 

STRECKE: 35 KM

ZEIT: 3:28 H

Ø: 10,21 KM/H

HÖHENMETER: 683 M

STR. BERGAUF: 10,7 KM

WIND: 0

WETTER: REGEN 3-4,

13 GRAD  

 

Radwandern

Es geht noch mehr. Unser Weg begann sehr schön und führte die ersten Kilometer an einem Stausee entlang. Dann hörte der Spaß leider auf. Der Weg war für Wanderer, Reiter und Radfahrer ausgelegt. Bei Radfahrern hat aber wohl keiner an Reiseradler gedacht. Der Weg nahm doch ordentlich an Wanderqualität zu und wäre auch ganz schön gewesen, wenn da mal nicht unsere schweren Räder gewesen wären. Zu Zweit jedes Rad einzeln schiebend, ging es die nächsten Kilometer bergauf, abgelöst von kurzen fahrbaren bergab Stücken. Dazu kam ein sehr abkühlender und starker Regen. Na, wenigsten hatten wir heute mal keinen Gegenwind. Unsere Laune war trotzdem am Boden. Auch sind wir unter den Bedingung nach 30 km bereits am Ende unserer Kräfte. Von Huddersfield fuhren wir deswegen mit dem Zug erstmal nach Leeds, wo wir uns auch zum ersten Mal ein Hotel suchten und aufs Campen verzichteten. Dort breiteten wir alles zum Trocknen aus. Ein besonderer Luxus war, wir konnten die Räder mit aufs Zimmer nehmen.    

24.08.2010

-DENT/ E

 

STRECKE: 8,6 KM

ZEIT: 0:39 H

WETTER: ANFANGS REGEN, DANN RELATIV SCHÖN

Die Bahn machts möglich

Weiter ging es von Leeds mit dem Zug nach Dent in den Yorkshire Dales Nationalpark. Herrlich nach 2h Zugfahrt sah die Welt gleich wieder ganz anders aus. Hatte es in Leeds noch geregnet, schien in Dent die Sonne und der Zug hielt direkt oberhalb des wunder- schönen Dentdale an einem postkartenreifen kleinen Bahnhof. Von dort konnten wir direkt ins Tal abfahren mit ca. 40 Sachen (und das schon gebremst ;-)), um 8 km weiter in dem niedlichen Ort Dent einen Zeltplatz auf einer Farm zu finden. Da wir unser Glück nicht strapazieren wollten, bauten wir auch gleich unser Zelt auf und genossen den Rest des Tages mit Nichtstun.

25.08.2010

-HAWKSHEAD/ E

 

STRECKE: 48 KM

ZEIT: 3:42 H

Ø: 13,21 KM/H

HÖHENMETER: 779 M

STR. BERGAUF: 11,8 KM

WIND: 0

WETTER: HEITER, SONNIG, 17-20 GRAD  

 

Sehr schön  - Teil 1

Von Dent folgten wir noch ein Stück der Route 68 nach Kendal. Auch wenn wir gern noch mehr vom Yorkshire Dales Nationalpark gesehen hätten, mussten wir uns zwischen diesem und dem Lake District entscheiden. Von Kendal ging es direkt nach Windermere dem Tor zum Lake District. Zwei Sachen treffen hier aufeinander, die man sonst so sehr selten in England sieht, Wald und Seen. Die Wälder haben die Briten in frühen Jahren fast vollständig gerodet, so dass Großbritannien heute nur noch zu 10% mit Wald bedeckt ist. So gehört dieses Gebiet mit zu den Schönsten, die England zu bieten hat. Entsprechend beliebt ist es auch. Die vielen kleinen Orte sind sehr touristisch ausgelegt. Unser Zeltplatz war auch stark bevölkert und gehörte leider nicht zu den Schönsten.        

26.08.2010

-KESWICK/ E

 

STRECKE: 41 KM

ZEIT: 3:19 H

Ø: 12,42 KM/H

HÖHENMETER: 611 M

STR. BERGAUF: 9,8 KM

WIND: 0

WETTER: HEITER, SONNIG, 18-22 GRAD  

 

Sehr schön - Teil 2  

Der zweite Tag ohne Regen. England verwöhnt uns jetzt aber richtig. Der Lake District zeigt sich von seiner schönsten Seite. Kleine Berge und kleine Seen umgeben von Wald ergeben ein phantastisches Bild. Zum Wandern ist dieses Gebiet ideal, aber auch wir als Radfahrer kommen nicht zu kurz. Auffallend ist nur, dass wir immer wieder sehr ungläubig angeschaut werden. Viele Reiseradler scheint es hier wirklich nicht zu geben. Wir sind teilweise eine kleine Attraktion und werden unauffällig fotografiert. Wer hätte das gedacht. In Keswick haben wir auch den Zeltplatz mit dem besten Ausblick gefunden. Unser Zelt steht direkt am See, der von Bergen umgeben ist. Auch die hiesige Tierwelt interessiert sich für uns, so stehen auch schon mal ein paar Enten oder Gänse direkt vor dem Zelt.

29.08.2010

-EDINBURGH/ SCO

 

STRECKE: 55 KM

ZEIT: 4:22 H

Ø: 12,61 KM/H

HÖHENMETER: 792 M

STR. BERGAUF: 13,3 KM

WIND: R3, BÖEN R5

WETTER: HEITER, SONNIG, 12-18 GRAD  

 

R3 mit Böen R5!  

Die Nacht war sehr stürmisch und regnerisch, die Böen rüttelten ordentlich an unserem Zelt und wir fürchteten schon, dass es am Tage so weiter geht. Als 6.30 Uhr der Wecker klingelte, trauten wir uns kaum aus dem Zelt. Wir wollten aber heute unbedingt weiter und so fingen wir an, unsere Sachen zusammen zu packen. 2 Stunden später war der Regen vorbei, nur der Wind blies immer noch kräftig aus Westen, was normalerweise Gegenwind bedeutet, wenn uns nicht unser Weg ausnahmsweise heute nach Osten geführt hätte. Ha, ha, ha, wir haben dem Wind ein Schnippchen geschlagen, da machten uns doch die 300 Höhenmeter auf den ersten 12 km fast nichts mehr aus. Wir folgten einer der beliebtesten Radrouten in England dem Coast to Coast (C2C) nach Penrith und tatsächlich zum ersten Mal begegneten uns mehrere Radler mit zumindest leichtem Gepäck. Von Penrith nahmen wir wieder mal den Zug und fuhren in die Hauptstadt Schottlands Edinburgh.  

30.08.2010

-GLASGOW/ SCO

 

STRECKE: 55 KM

ZEIT: 3:58 H

Ø: 13,86 KM/H

HÖHENMETER: 144 M

WIND: 0

WETTER: BLAUER HIMMEL, SONNE PUR, 18-22 GRAD  

 

Keine Höhenmeter!  

Von Edinburgh nach Gllasgow gibt es den Union Canal an dem uns unser Weg direkt entlang führte. So hatten wir eine völlig eben verlaufende Strecke und ein fantastisches Wetter. In der Ferne konnten wir teilweise schon die Highlands erkennen. Glasgow empfing uns sehr offen und freundlich. Glasgow und Edinburgh sind beide sehenswerte aber auch sehr unterschiedliche Städte. Bei dem kleinen Einblick, den wir in beide Städte bekommen haben, hat uns Glasgow etwas besser gefallen. Die Stadt ist offener gestaltet mit großen Plätzen und breiteren Strassen. Auch war die Stadt nicht so überfüllt wie Edinburgh. Von Glasgow werden wir mit dem Zug nach Fort Williams fahren, wo wir einige Tage Urlaub machen wollen und nicht Rad fahren. Unsere Körper brauchen eine längere Erholungsphase vom Radfahren.     

31.08.2010

-FORT WILLIAM/ SCO

Zugfahrt nach Fort William  

Auch mal schön nicht aus eigener Kraft zu fahren. Der Zug fuhr auf einer landschaftlich wundervollen Strecke vorbei an Hügeln, Bergen und Fjorden von Glasgow nach Fort William in die Highlands. Eigentlich hätten wir für unsere Räder einen Platz im Zug reservieren müssen aber wir hatten Glück und wurden auch so mitgenommen. Fort William ist ein niedliches kleines Städtchen mit einer Einkaufstraße, mit allem was man so brauch. Wir schlugen unser Zelt auf einem sehr schön gelegenem Zelplatz auf, mitten im Glen (Tal) Nevis am Fuße des höchsten Berges von Großbritanniens.

06.09.2010

-APPIN/ SCO

 

STRECKE: 57 KM

ZEIT: 3:39 H

Ø: 15,54 KM/H

HÖHENMETER: 445 M

WIND: R3

WETTER: WECHSELHAFT, 18-24 GRAD  

Momente der Glückseligkeit  

Auch wenn der Tag erstmal auf einer viel befahrenen großen Straße began, zeigte sich unser Weg doch bald von seiner schönsten Seite. Rückenwind und ein relativ ebener Straßenverlauf (he he, vor 3 Wochen hätten wir das bestimmt noch nicht geschrieben bei 445 Höhenmetern ;-)) mit immer wieder sehr reizvollen Ausblicken auf den Loch Linnhe und die darum liegenden Bergen. Kurze autofreie Wege direkt entlang des Wassers machten uns rund um glücklich. Als krönender Abschluss fuhren wir am Ende noch an einen Traumwald vorbei, wo auch direkt ein Campingplatz war. Schnell stellten wir unser Zelt auf und machten noch einen kleinen Spaziergang durch den ersten richtigen Wald mit sehr großen, uralten, mit Moos überzogenen Bäumen seit wir Deutschland verlassen haben.

07.09.2010

-TAYNUILT/ SCO

 

STRECKE: 47 KM

ZEIT: 3:41 H

Ø: 12,77 KM/H

HÖHENMETER: 578 M

WIND: R3, G3

WETTER: WECHSELHAFT, 13-22 GRAD

 

Route 78  

Nach einem kurzen Stück autofreiem Weg, mussten wir leider wieder der Hauptstrasse bis Oban folgen. Dort bogen wir wieder mal auf eine Nationale Fahrradroute Nummer 78 ab. Wie gewohnt, führen diese Routen meist auf verkehrsarmen Nebenstraßen durch die landschaftlich interessantesten Gebiete. Dafür nimmt man dann doch auch gerne ein paar Höhenmeter mehr in Kauf. So ging es erstmal bergauf, um dann einem kleinen Fluss durch die inzwischen etwas niedrigeren Highlands zu folgen. Der Weg führte durch ein leicht hügeliges Hochtal mit wunderschönen freistehenden alten Bäumen, die ihre Äste in jede Richtung ausbreiten konnten. Saftige Wiesen und Wälder am Rande der Berge bilden eine wundervolle Landschaft. Ich kann nur auf unsere Bilder verweisen, die einen guten Eindruck vermitteln. Heute durften wir auch unser Zelt auf der Wiese eines Gartencenters aufschlagen, da es unseren Zeltplatz schon seit längerem nicht mehr gab.        

08.09.2010

-LOCH AWE/ SCO

 

STRECKE: 40 KM

ZEIT: 3:04 H

Ø: 12,93 KM/H

HÖHENMETER: 790 M

WIND: G1

WETTER: SEHR SONNIG, 15-25 GRAD

 

Wildcamp  

Heute erreichte unser Weg doch fast Englandniveau. 200 Höhenmeter auf 10km und immer wieder knackige Anstiege von 10 und mehr Prozent machten uns doch ordentlich zu schaffen. Bis 6 Prozent können wir inzwischen ganz gut radeln, spätestens ab 10 Prozent tut es nur noch Weh. Nach 40 km erreichten wir fast das Ende des Loch Awe (dem größten Inland Loch) und Anna hatte das Auge für unseren bisher schönsten Schlafplatz. Eine kleine vorstehende Landzunge, leicht erhoben und mit einem kleinen Platz zwischen 2 schönen Eichen und einem atemberaubenden Blick auf den Loch Awe und seine Umgebung. Dazu Sonnenschein, leichter Wind der die Midges fern hielt und die Taschen voller Essen, weil wir am Vorabend doch auch noch etwas zu Essen vom Gartencenter bekommen hatten, Herz was willst du mehr. Auch hier wieder Momente der Glückseeligkeit.

09.09.2010

-PORT BAN/ SCO

 

STRECKE: 58 KM

ZEIT: 3:55 H

Ø: 14,79 KM/H

HÖHENMETER: 524 M

WIND: G2

WETTER: SONNIG, 15-25 GRAD

 

Direkt am Meer   

Die ersten 40 km rollten wir fast eben dahin. Schottland ist extrem abwechslungsreich. Manche behaupten, Gott habe die ganze Welt in Schottland noch mal erschaffen. Auch wenn das vielleicht nicht ganz hinkommt, so findet man doch hier viele Landschaftsformen der Nordhälfte wieder. Bisher ist Norwegen ja unser Lieblingsland und somit vergleichen wir oft die Landschaft hier mit der von Norwegen und ja Schottland kommt schon sehr dicht ran an die landschaftliche Schönheit von Norwegen. Es lohnt sich auch mal einen Bogen der Küste mitzunehmen, auch wenn dies meistens nicht der direkte Weg ist. Die Straßen sind kleiner und fast autofrei, die Landschaft einsam, die wenigen Menschen, die man trifft, sind sehr freundlich und grüßen uns beim Vorbeifahren. Die wenigen Häuser sind sehr ursprünglich. Manche sehen aus wie kleine Castles. Unser Zelt steht diesmal direkt am Meer (nur ca. 10 m entfernt). Beim Rauschen der Wellen, relativ milden Temperaturen und einer tollen Aussicht auf die Inseln Jura und Islay erholen wir uns einen Tag.          

11.09.2010

-LOCHRANZA/ SCO

 

STRECKE: 47 KM

ZEIT: 3:10 H

Ø: 14,92 KM/H

HÖHENMETER: 687 M

WIND: R1

WETTER: WECHSELHAFT, 14-22 GRAD

 

Smithy Cottage   

Während des morgendlichen Zusammenpackens hielt an unserem Zelt das Auto, das wir schon die zwei Tage zuvor oft gesehen hatten. Ein älteres schottisches Ehepaar winkte uns zu. Nach einem kurzen Gespräch nach dem Woher und Wohin und dem Wielange luden sie uns zu sich in ihr Cottage ein. Dort machten wir auch nach ca. 3 km stopp und besuchten die Zwei. Das war sehr schön. Danach fuhren wir weiter an der Küste entlang und konnten noch wunderschöne Ausblicke auf den Atlantik bzw. seine Buchten genießen. Zwischendurch regnete es immer mal wieder und wir kamen uns ein bischen vor, wie im tropischen Regenwald. Große Farne, Moos bewachsene knubbellige Bäume, saftiges Grün, feuchte Luft, glucksende Bäche beschreiben die Landschaft durch die wir fuhren. Nach einem saftigen Anstieg und einer erholsamen Abfahrt standen wir an der Fähre, die uns auf die Insel Aran in den Ort Lochanza bringen sollte. Dort fanden wir überraschender Weise einen Zeltplatz und drei weitere Backpacker.             

12.09.2010

-LARNE/ N IRL

 

STRECKE: 55 KM

ZEIT: 3:41 H

Ø: 14,81 KM/H

HÖHENMETER: 428 M

WIND: R1

WETTER: WECHSELHAFT, 14-22 GRAD

 

Schnipseljagd auf dem Weg nach Irland

Nach einem längeren Anstieg und einer sehr schönen berauschenden Abfahrt waren wir schon in dem 20 km entfernten Brodick, wo unsere nächste Fähre nach Ardrossan auf uns wartete. Von da aus ging es weiter per Schnipseljagd Richtung Troon. Der Weg dort hin führte im Zickzack und aller paar Meter die Richtung ändernd durch das Stadtgebiet, vorbei an Industrieanlagen, durch Golfplätze und kurze Grünstreifen, sowie über und unter vielen Straßen und Eisenbahnlinien entlang, immer schön markiert mit kleinen blauen Aufklebern, die die Richtungsänderungen anzeigten. Von Troon aus ging unsere Fähre 20.20 Uhr nach Larne in Irland. Auf der Überfahrt lernten wir noch einen sehr netten Iren kennen, der sofort, als wir ihn nach einem Campingplatz in Larne fragten, einen dort wohnenden Freund anrief. Dieser holte uns von der Fähre ab und führte uns zum Zeltplatz. Das war unglaublich nett. Wir staunten nicht schlecht über die Freundlichkeit der Beiden. Vielen Dank!               

 

 

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