DIE IDEE!

 

IM NOVEMBER 2009 FASSTEN WIR (ANNA UND CARSTEN) DEN ENTSCHLUSS, UNSERE GEWOHNTE UMGEBUNG, UNSERE WOHNUNG UND UNSERE JOBS AUFZUGEBEN, UM MIT DEM FAHRRAD FÜR 1-2 JAHRE DURCH DIE WELT ZU RADELN. DABEI HABEN WIR UNS MÖGLICHST WENIG FESTLEGT, WOHIN DIE REISE GEHEN SOLLTE. AUCH HATTEN WIR KEINEN FESTEN TERMIN, BIS WANN WIR ZURÜCK SEIN WOLLTEN. ALLEIN DIE EINFLÜSSE AUF UNSERER REISE BESTIMMTEN UNSEREN WEG.

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RADHaus Leipzig (sehr netter und kompetenter Laden)

 

 

 

TAGEBUCH: FRANKREICH 18.03 - 06.04.2011

18.03.2011

-BANYULS SUR MER/ F

 

STRECKE: 63,2 KM

ZEIT: 5:03 H

Ø: 12,52 KM/H

HÖHENMETER: 1368 M

WIND: G?

WETTER: SONNE, 15-20 GRAD

Abartiger Wind

Der Tag begann gar nicht schlecht, blauer Himmel, Sonne und wenig Wind. Wir radeln durch den Parc Natural de Cap de Creus. Nach 20 km sind wir schon hindurch mit schönen Aussichten auf das Mittelmeer und die Küste. Der Wind hat inzwischen deutlich zugenommen. Umso näher wir Frankreich kommen, um so stärker wird er. Noch denken wir uns nichts dabei, wir sind ja „Leid“ gewöhnt. Das ständige Rauf und Runter wird aber bald zur Nebensache. Auch die schönen Buchten und Aussichten können wir kaum noch genießen. Der Wind (Gegenwind versteht sich) ist inzwischen so stark, dass wir alle Hände voll zu tun haben auf der Straße zu bleiben. Im Nachhinein lesen wir was von Windstärke 6-7 mit Böen bis 100 km/h und die bekommen wir voll zu spüren. An der Grenze erreicht das Ganze seinen Höhepunkt. Die Straße überquert einen kleinen Pass und ist in den Fels geschlagen. Durch diese Verengung wird der Wind deutlich konzentrierter. Wir können nicht mehr fahren und müssen uns mit aller Kraft gegen den Wind stemmen, damit wir einen Fuß vor den anderen setzen können. Erst 500 m hinter dem Pass wagen wir uns wieder aufs Rad immer auf der Hut, dass uns nicht plötzlich die nächste Böe erwischt und irgendwo hindrückt. So geht das nicht weiter, denn wir haben Angst unter die Räder zu geraten. 5 km weiter suchen wir uns eine Unterkunft und hoffen, dass es morgen besser ist.

19.03.2011

-PERPIGNAN/ F

 

STRECKE: 13 KM

ZEIT: 1:32 H

Ø: 8,48 KM/H

HÖHENMETER: 301 M

WIND: G?

WETTER: SONNE, 15-20 GRAD

Sozial Camping

Nein es ist nicht besser geworden. Der Wind bläst unvermindert in einer noch nicht gekannten Stärke. Jeder Meter gegen diesen Wind anzukämpfen ist Schwerstarbeit. Abgesehen davon, dass es teilweise richtig gefährlich ist. Die Straße ist nicht besonders breit und der Verkehr relativ hoch. Wenn so eine Böe einen von der Seite erwischt, lässt es sich kaum verhindern, einen Schlenker nach links oder rechts zu machen. Es bringt nichts, wir mühen uns in den nächsten Ort, schauen wo es den nächsten Bahnhof gibt und entscheiden uns mit dem Zug ein Stück weiter zu fahren. Der nächste Bahnhof ist noch einen Ort weiter in Collioure. Ein äußerst charmanter kleiner Ort. Erst als wir diesen Ort sehen, fällt uns auf, dass wir in Spanien solche hübschen Orte überhaupt nicht wahrgenommen haben. Spanische Orte versprühen wenig Charme und sind eher schlicht, nüchtern und farblos angelegt. Wir vertrödeln den Rest des Tages in Colliure und fahren erst 16:00 Uhr mit dem Zug nach Perpignan. Der erstbeste Campingplatz ist uns recht. Ein kleiner und schlichter Platz mitten in der Stadt. Auf dem Platz wohnen mehrere Leute in alten Campinganhängern und ein Mann wohnt sogar mit seinem Hund im Zelt. Wir kommen mit dem Zeltbewohner kurz ins Gespräch. Er meint, er arbeite in der Stadt und das es schwierig sei, hier zu leben. Für mehr reichte unser Französisch und sein Englisch leider nicht.      

20.03.2011

-NARBONNE/ F

 

STRECKE: 83 KM

ZEIT: 5:34 H

Ø: 14,8 KM/H

HÖHENMETER: 600 M

WIND: G 3

WETTER: SONNIG, 15-22 GRAD

Weinberge

Juhu, der Gegenwind hat wieder ein normales Maß angenommen. Die ersten 20 km geht es noch auf 4 spurigen Schnellstraßen durch Industriegebiete, bevor wir die lieblichen französischen Weinberge erreichen. Die Straßen werden immer kleiner und bald radeln wir wieder auf fast autofreien Sträßchen durch eine bezaubernde Landschaft. Zurückblickend kann man die schneebedeckten Pyrenäen sehen. Ansonsten ist es ein bisschen wie in der Toscana mit sanften Hügel und vielen Weinfeldern. Hin und wieder sieht man kleine Orte, die etwas in die Jahre gekommen sind aber immer noch durchaus ihren Reiz haben. Dann kommt etwas was wir schon lange nicht mehr hatten. Wir können 30 km leicht und schnell an einem Fluss entlang radeln. Herrlich, da macht das Radfahren doch auch mal wieder Spaß und damit nicht genug. Zum Abschluss kommen wir an den Etang de Bages de Sigean. Einen See in einem Naturpark mit Flamingos. Die Straße führt mehrere Kilometer direkt durch diese Idylle. Ein wunderbarer Radtag. Im Gegensatz zu gestern landen wir auf einem Luxuscampingplatz mit separaten Sanitäranlagen für jeden Platz!      

21.03.2011

-LAURENS/ F

 

STRECKE: 72 KM

ZEIT: 4:26 H

Ø: 16,11 KM/H

HÖHENMETER: 820 M

WIND: 1

WETTER: SONNIG, 14-18 GRAD

Genuss

Der Tag beginnt so, wie der Letzte aufgehört hat, mit leichtem Dahinradeln. Das ist schon mal eine weitere Erwähnung wert, da es so selten vorkommt beim Reiseradeln. In der Regel empfinden wir das Radfahren als schwer.  Nur unter den Bedingungen ebene glatte Strecke und kein Wind oder Rückenwind, ist ein leichtes und zügiges Dahinrollen möglich. Aber diese zwei Bedingungen treffen bei uns so gut wie nie aufeinander. So durchqueren wir die Ebene ungewohnt schnell und befinden uns bald wieder in hügeligerem Gelände. Diese Gegend ist ideal. Kaum befahrene Nebenstraßen, ein leichtes Auf und Ab und eine liebliche ruhige Landschaft. Die vielen Weinfelder passen wunderbar hierher. Fast zu schnell geht der Tag zu Ende. Der Campingplatz heute ist ruhig gelegen mit viel Grün, nicht zu groß, kaum Mitcamper und sehr freundliche Betreiber. Zeit wieder mal einen Ruhetag einzulegen.  

23.03.2011

-CLEMONT L´HERAULT/ F

 

STRECKE: 50,5 KM

ZEIT: 3:31 H

Ø: 14,34 KM/H

HÖHENMETER: 716 M

WIND: 1

WETTER: SONNIG, 18-25 GRAD

Frühling

Zur Zeit freuen wir uns über das beständige Hoch über Frankreich. Die Tage sind schon super warm aber die Nächte noch ordentlich kalt. Wenn wir Morgens in unserem Zelt dick eingemummelt liegen und warten bis die ersten Sonnenstrahlen die Luft erwärmen und die Vögel so laut zwitschern, dass man einfach nicht mehr weiter schlafen kann, dann geht uns das Herz auf. Der Frühling ist auch schon in vollem Gange. Viele Bäume beginnen zu knospen, grünen und blühen. Ruhige kleine Straßen mit schönen Aussichten über Täler und Ebenen führen uns heute zu einem Campingplatz an einem See. Nachmittags ist es schon richtig heiß geworden. Wir staunen immer noch, wie schnell diese Wärme wieder weg ist. Noch bevor die Sonne untergeht, fallen die Temperaturen rapide ab. Ist die Sonne weg, sind von den ca. 20 Grad nur noch 10 übrig und in der Nacht geht es dann weiter Richtung 2-5 Grad.

 

24.03.2011

-VAL D´HERAULT/ F

 

STRECKE: 51,3 KM

ZEIT: 3:48 H

Ø: 13,46 KM/H

HÖHENMETER: 933 M

WIND: 1

WETTER: SONNIG, 19-25 GRAD

Traumstraßen

Dass wir gerade durch eine sehr liebliche und schöne Gegend fahren, haben wir glaube ich, schon ein paar mal erwähnt. Auch dass die Straßen ganz nach unserem Geschmack sind. Wir verbringen aktuell auch viel Zeit damit, solche Straßen bei der Planung auszuwählen, was nicht ganz einfach ist. Wir haben eine Michelin- Karte im Maßstab 1cm = 10 km. Diese zeigt uns eigentlich nur, wo sich die großen und viel befahrenen Straßen befinden. Das nehmen wir als Grundlage und suchen dann mit unserem Straßenprogramm auf dem Laptop die Kleineren dazwischen. Am besten wir sehen die großen Straßen erst gar nicht und wenn dann nur, um sie zu kreuzen. Mit Googlemaps prüfen wir am Ende noch, ob die Straßen auch von der Topografie geeignet sind. So sind wir in den letzten Tagen nur auf kleinen Sträßchen geradelt fast ohne jeden Autoverkehr. Der heutige Weg führte uns auf so einer Straße durch eine einsame Bergwelt und winzige wildromantische mittelalterliche Dörfer. Ein Traum!    

26.03.2011

-ANDUZE/ F

 

STRECKE: 49 KM

ZEIT: 3:08 H

Ø: 15,61 KM/H

HÖHENMETER: 669 M

WIND: 1

WETTER: SONNIG, 17-25 GRAD

Tolle Campingplätze

Frankreich bietet wirklich einiges, man könnte fast ein bisschen neidisch werden auf unsere Nachbarn. Wir freuen uns sehr, dass wir ein zweites Mal Frankreich durchqueren. Jetzt sind auch noch die Campingplätze ganz nach unserem Geschmack. Schon den Letzten fanden wir so toll, so dass wir spontan einen Tag länger geblieben sind. Der Platz lag/ liegt irgendwo im Nirgendwo, um den Platz gibt es kilometerweit nur Natur und ist ebenso liebevoll gestaltet. Die Betreiber sind sehr nett und das Preis/ Leistungsverhältnis stimmt. Der heutige Platz steht dem in Nichts nach und bietet zusätzlich noch eine tolle Aussicht, weil er leicht erhöht in einem Bergtal liegt. Morgen soll es Regen geben. Super, das ist ein guter Grund, auch hier noch einen Tag zu bleiben ;-). Der heutige Tag war ansonsten schon fast surreal. Die Dörfer und Menschen wirken teilweise wie aus einer anderen Zeit. Keinerlei Stress oder Hektik ist ihnen anzumerken, alles geht ganz in Ruhe von statten. Die wenigen Leute, die wir sehen, grüßen uns nett. Hier hat sich wahr-scheinlich in den letzten hundert Jahren nicht viel verändert.    

28.03.2011

-MÉJANNES LE CLAP/ F

 

STRECKE: 53 KM

ZEIT: 3:27 H

Ø: 15,44 KM/H

HÖHENMETER: 664 M

WIND: G1

WETTER: SONNIG, 17-22 GRAD

 

Sturzbäche  

So viel Regen wäre gar nicht nötig gewesen, um uns zum Bleiben zu überreden. Schon in den Morgenstunden setzte der erste Regen ein, früher als angekündigt. Wir hatten erst am frühen Nachmittag damit gerechnet und wollten den Vormittag noch nutzen, um ein Stück weiter zu radeln. Aber gut, bleiben wir eben hier. Es regnet den ganzen Tag ununterbrochen, am Vormittag noch in Maßen, am Nachmittag in Sturzbächen. Uns wird Angst und Bange, dass wir mit Sack und Pack untergehen. Das Wasser um uns herum steigt immer mehr und kommt dem Zelt immer näher, welches weitere Schwachstellen zeigt. Die Naht im Boden ist undicht. Wieso hat der Boden überhaupt eine Naht??? Unsere Rettung ist jetzt die zusätzliche Unterlegplane, die wir uns noch vor den kanarischen Inseln für steinige Böden zugelegt hatten und seitdem immer unterlegen. Ausgerechnet bei dem Wetter kommen weitere Zelter an. Die Ersten, die wir seit Langem mal wieder sehen. Die zwei, Astrid und Ralf, sind mit Jeep, Kanus und Fahrrädern unterwegs. Wir reden über dies und das und tauschen Erfahrungen aus. Während wir uns so unterhalten, drängt sich ein weiterer Geselle hocherfreut in unsere Runde, ein junger Husky. Ein cleveres Kerlchen, sogar seinen eigenen Ball hat er mitgebracht, damit wir mit ihm spielen können. Was wir natürlich machen. Bevor wir heute starten, ist der Vormittag schon um. Zeitumstellung, Regennachwirkungen und das eine oder andere Gespräch mit Astrid und Ralf halten uns ein wenig auf. Das Wetter ist wieder wunderbar.       

29.03.2011

-VALLON PONT D´ARC/ F

 

STRECKE: 55 KM

ZEIT: 3:27 H

Ø: 15,81 KM/H

HÖHENMETER: 531 M

WIND: G1

WETTER: BEWÖLKT, 15-20 GRAD

Ardèche

Es sollte wohl so sein. An der Ardèche kann man schließlich nicht einfach vorbei fahren. Die kleine Straße, die wir nehmen wollten, erweist sich als unbefestigter Weg, der durch den Regen der letzten Tage aufgeweicht ist. Bei diesem Anblick kommen in uns die Erinnerungen an unsere letzten Schlammschlachten auf dem Jakobsweg auf. Wir suchen lieber gleich nach einer Alternative und weichen von unserer Route ab und landen so in Vallon Pont d´Arc. Ab hier fließt die Ardèche Richtung Rhone durch eine enge Schlucht. Grund genug ein kleines Stück hineinzufahren. Das Ganze erinnert an die Schlucht von Verdon, nur dass der Fluss breiter ist und eine Straße an der Ardèche entlang führt. Nach 5 km kehren wir wieder um. An dem Fluss liegen jede Menge Campingplätze. Im Sommer muss hier richtig was los sein. Die meisten haben zwar noch geschlossen aber kurz hinter Vallon Pont d´Arc finden wir einen Offenen und schlagen unser Zelt direkt am Ufer (leicht erhöht) auf.

30.03.2011

-ST LAURENT DU PAPE/ F

 

STRECKE: 90 KM

ZEIT: 5:48 H

Ø: 15,53 KM/H

HÖHENMETER: 1111 M

WIND: G1

WETTER: BEWÖLKT, 14-20 GRAD

Rhone  

30 km fahren wir an dem Flüsschen Ibie entlang und gewinnen dabei ganz allmählich Höhe (von 100 auf 300 m). Nur 3 kleine Orte liegen auf dieser Strecke. Wir überqueren die N 102 bei Villeneuve de Berg und nehmen die Straße nach Mirabel. Darbres lassen wir links liegen. Nach dem Col du Benas (795 m) erblicken wir zum ersten Mal in der Ferne das Rhonetal und am Horizont die ersten Berge der Alpen. Vorfreude kommt beim Anblick der Alpen in uns auf. In wenigen Tagen sollten wir in den ersten Alptälern radeln. Die Höhenmeter haben sich heute schon auf über 1000 Meter addiert. Die nächsten 500 m ersparen wir uns lieber und biegen in Privas Richtung Rhone ab. Nach 15 km stehen wir am Ufer der Rhone, die wir bisher gemieden haben. Heute ist sie uns aber gut genug, um die restlichen 10 km bis St. Laurent du Pape schnell voran zu kommen. Hier befindet sich der einzige offene Zeltplatz weit und breit. Die meisten Plätze sind leider noch geschlossen. Ab dem 01.04 sollte es aber besser werden, wo etliche Plätze aufmachen.          

02.04.2011

-TOURNON SUR RHONE/ F

 

STRECKE: 76 KM

ZEIT: 4:58 H

Ø: 15,29 KM/H

HÖHENMETER: 1111 M

WIND: G2

WETTER: SONNIG, 22-26 GRAD

Wir zählen 55

Unsere Abfahrt verzögert sich wieder mal, weil wir noch ein Schwätzchen mit Heidelore und Reinhard machen. Als wir gegen 11.30 Uhr starten, ist es schon schön warm. Wir radeln als erstes wieder ein Stück von der Rhone weg, durch das Flusstal der l`Eurieux. Einmal wollen wir noch linksrhonisch durch die Berge, bevor wir morgen die Seite wechseln und Richtung Schweiz abbiegen. Wir überqueren heute einen Pass mit dem schönen Namen "Col de Montreynaud" (757 m) und biegen, nachdem wir nach Lamastre hinuntergerollt sind, wieder Richtung Rhone ab. Auf der Straße zwischen Lamastre und der Rhone brettern ununterbrochen Motorräder an uns vorbei. Is klar. Es ist Wochenende, Sonnenschein und die Straße kurvenreich. Wir zählen 55 innerhalb von 15 Minuten. Der Fluss Doux hat sich hier tief in die Erde eingegraben und bildet eine imposante Schlucht. Nach 75 km haben wir wieder die Rhone 30 km weiter flussaufwärts erreicht. Witzig, das zweite Mal in Folge bleibt der Höhenmesser bei 1111 m stehen.        

03.04.2011

-HAUTERIVES/ F

 

STRECKE: 35 KM

ZEIT: 2:22 H

Ø: 14,76 KM/H

HÖHENMETER: 546 M

WIND: R 3-4

WETTER: SONNIG, 22-26 GRAD

Katerduft und Südwind  

Die erste morgendliche Tat ist das Reinigen meines Zelteinganges. Schon das zweite Mal in Folge hatte ein Kater das Bedürfnis, seine Duftmarke an unser Zelt zu setzen. Wer diesen netten Geruch kennt, weiß, dass die Nacht für uns nicht ganz so angenehm war, wie sonst. Heute überqueren wir also die Rhone. Still und gemächlich fließt sie dahin. Beim Überqueren dachte ich mir, „sie ist, wie ich“. Schon die ersten Meter durch die Weinberge auf der Route Belvédère radeln sich erstaunlich leicht. „Carsten, wir haben Rückenwind und was für einen.“ Nicht, dass Carsten ihn schon längst bemerkt hätte aber ich wollte sicher gehn. Prima. Es rollt fast von allein. Sonst ist alles wie immer schön. Zwischendurch erwartet uns eine 14% Steigung. Kurz und diesmal schmerzlos. Wir sind stolz wie die Schneekönige, dass wir sie, Dank unserer tollen Bergübersetzung, ohne schieben zu müssen, hinauf radeln können.            

05.04.2011

-LES ABRETS/ F

 

STRECKE: 76 KM

ZEIT: 4:52 H

Ø: 15,68 KM/H

HÖHENMETER: 755 M

WIND: G 1-2

WETTER: SONNIG, 17-24 GRAD

„Danger“

Der Tag beginnt mit lautem Donnern. Erst können wir nicht so richtig bestimmen, was diese Geräusche verursacht. Als dann aber links und rechts von der Straße Warnschilder auftauchen mit "Danger" und "Militärzone" wird es uns klar. Hier wird mit schweren Geschützen geschossen. Auch sind in den letzten Tagen viele Militärjets über unsere Köpfe hinweg gedüst. Der Verdacht liegt nahe, dass für den Libyeneinsatz verstärkt trainiert wird. Danach wird es aber wieder ruhig und die Alpen kommen sichtbar näher und eine gewisse alpenvorländliche Idylle stellt sich ein. Schöne grüne Almwiesen mit Kühen und Schafen, Bauernhöfe und im Hintergrund die großen Berge.

06.04.2011

-SERRIERES/ F

 

STRECKE: 59 KM

ZEIT: 3:29 H

Ø: 16,87 KM/H

HÖHENMETER: 390 M

WIND: 0

WETTER: SONNIG, 18-28 GRAD

„Alpisch“ schön

Im Zelt liegen wir immer noch dick eingemummelt mit Thermounterwäsche. Beim Frühstück sitzen wir dreilagig und mit Mütze vor unserem Zelt, bevor die ersten Sonnenstrahlen die Luft langsam erwärmen. Nach und nach fällt eine Hülle nach der anderen und noch bevor wir aufs Rad steigen, können wir schon mit kurzer Hose und T-Shirt durch die Gegend laufen. Abends wiederholt sich das Ganze nur in umgedrehter Reihenfolge. So sind unsere Tage bestimmt von dem Wechsel der Temperaturen. Heute sind wir wieder auf die Rhone gestoßen und fanden dabei unseren ersten Radweg seit langem. Dieser führte uns knapp 20 km direkt am Fluss entlang, mal auf dem Damm und mal dahinter. Die Rhone schlängelt sich durch die ersten Berge der Alpen. Die Gegend ist "alpisch" schön. Die Temperaturen sind tagsüber sehr warm. 15 bis 20 Grad würden eigentlich reichen aber wir wollen uns mal nicht zu sehr beschweren.

 

 

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